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Kinder dürfen vom Spielgerät fallen

Geschrieben von Admin | Oct 21, 2025 7:45:00 AM

Ja, Sie haben richtig gelesen! Das sind die Worte eines Sachverständiger für Spielplatz- und Freizeitanlagensicherheit. Denn genau solche kleinen Stürze fördern Selbstwirksamkeit, Risikokompetenz und ein realistisches Selbstbild – natürlich vorausgesetzt, dass es sich um harmlose Umfälle ohne schwerwiegende oder langanhaltende Verletzungen handelt.

Wer als Kind lernt, seine Grenzen zu ertasten und motorische Fähigkeiten weiterzuentwickeln, ist später sicherer unterwegs – physisch wie psychisch.

Ein Tag mit Stefan Meile 

Was macht eigentlich jemand, der beruflich Spielplätze sicherer macht? Wie sieht der Arbeitsalltag eines Sachverständigen für Spielplatz- und Freizeitanlagensicherheit aus, der dafür sorgt, dass Kinder unbeschwert spielen – und dabei trotzdem wichtige Erfahrungen im Umgang mit Risiken machen können?

Wir haben Stefan Meile, einen unserer erfahrenen Fachpersonen für Spielplatz- und Freizeitanlagensicherheit, einen Tag lang begleitet. Sein Beruf vereint technisches Know-how, pädagogisches Verständnis und jede Menge Engagement für das Wohl der jüngsten Generation.

Auf der Suche nach dem Spielplatz

Sein Tag beginnt oft damit, die richtige Anlage zu finden – gar nicht so leicht in dichten Stadtgebieten. Vor Ort prüft er dann jedes Detail, unter anderem:

  • Hat es ausreichend Kies auf dem Boden?
  • Sind die Holzstämme stabil?
  • Gibt es lose Schrauben?

All das sind versteckte Gefahren, die auf einem Spielplatz nicht vorhanden sein dürfen. Die Kinder bemerken diese nicht und könnten sich auf Grund dessen beim Spielen verletzen. Die Kinder dürfen zwar vom Spielgerät fallen, jedoch nicht, weil es defekt ist.

Mit Meter, Leiter und geschultem Blick kontrolliert Stefan Meile nicht nur jedes Gerät, sondern die gesamte Spielplatzanlage - mit einer klaren Mission: „Ich will etwas Sinnvolles tun – für Kinder, für Familien, für alle.“

Hierfür hat er immer sein Handy dabei, um den Zustand der Anlage bildlich festzuhalten. Diese Fotos sind ein essenzieller Teil des Berichts, den er nach der Inspektion zu den jeweiligen Spielplätzen verfasst.  

Inklusion heisst mehr als Rollstuhl-konform 

Neben der Sicherheit auf Spielplätzen, gewinnt das Thema Inklusion zunehmend an Bedeutung. Stefan Meile prüft neu Anlagen im Hinblick auf inklusives Spielen und berät Inhaber von Spielplätzen - wie beispielsweise die Stadt Winterthur - in diesem Bereich. Er erklärt ihnen, dass neben dem bedeutenden Aspekt der Barrierefreiheit noch weitere Faktoren in das Thema Inklusion einfliessen. So überprüft er beispielsweise, ob alle sieben Sinne (Hören, Sehen, Fühlen, Tasten, Riechen, Schmecken und Gleichgewicht) durch die verschiedenen Elemente auf der Anlage angesprochen werden. Denn Inklusion betrifft alle, da jedes Kind unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten hat. 

Wissen teilen, Wirkung schaffen

Ob Referate, Schulungen oder Tagungen: Stefan Meile gibt sein Wissen weiter – an Planerinnen und Planer, Gemeinden, Hauswartteams und alle, die Spielräume sicherer und inklusiver gestalten wollen, weiter. Sein Ziel ist es, Personen auszubilden, die Spielplätze korrekt planen und bauen können und einen zielführenden Unterhalt etablieren. 

Ein Tag mit Stefan Meile – und ein Blick auf das, was wirklich zählt.

Menschen wie er sorgen dafür, dass Kinder sicher spielen, Familien sich wohlfühlen und öffentliche Räume lebendig und zugänglich bleiben.

Der Tag mit Stefan Meile war der Auftakt unserer neuen Reihe, in der wir Mitarbeitende einen Tag lang durch ihre Arbeitswelt begleiten. Verfolgen Sie unsere Serie – für mehr Einblicke, Wirkung und Inspiration.