Interview mit Stefan Meile, Sachverständiger Spielplatz- und Freizeitanlagensicherheit beim Swiss Safety Center
Stefan Meile verstärkt das Team «Sicherheit in der Freizeit» im Swiss Safety Center. Lernen Sie ihn in einem kurzen Interview kennen.
Stefan, Du hast nach über 19 Jahren Tätigkeit als BFU-Chefsicherheitsdelegierter der Region Ostschweiz / Fürstentum Liechtenstein auf den Januar 2023 zur Swiss Safety Center AG gewechselt. Was war Deine Motivation zu diesem Schritt?
Die BFU hat im Jahre 2022 entschieden, keine Neuanlagen von Spielplätzen mehr zu beurteilen. Gleichzeitig wurden die erfolgreichen 3-Tages-Kurse «Fachkraft Spielplatzsicherheit» für die Organisation und Durchführung der Swiss Safety Center AG übergeben. Aufgrund der vielen Beratungsanfragen und dem hohen Interesse an den Kursen / Lehrgängen habe ich mich entschieden, mit dem Thema «Spielplätze» mitzugehen. Bei der Swiss Safety Center AG und dem neuen Geschäftsfeld «Sicherheit in der Freizeit» kann ich mein langjähriges Wissen einsetzen und weitergeben. Das ist meine Berufung und darauf freue ich mich.
Du wohnst im Appenzellerland. Pendelst Du jeden Tag nach Wallisellen?
Ich habe das Glück, dass ich auch für die Swiss Safety Center AG ab meinem Wohnort arbeiten darf. So bin ich nach wie vor auch geographisch in meinem angestammten Netzwerk anzutreffen. Mit den Kursen und Beratungen vor Ort, bin ich von Schaffhausen bis ins Engadin und Tessin unterwegs.
Triffst Du oft gefährliche Zustände auf den Spielplätzen / Freizeitsportanlagen an?
Häufig sind es ältere Anlagen, bei denen die erforderlichen Aufprallflächen nicht genügend weit ausgelegt, oder gar morsche bzw. rostige Bauteile vorhanden sind. Ich konnte auch schon einen grossen Spielturm von Hand umstossen, so morsch war der. Zum Glück haben das nicht spielende Kinder verursacht ….
Es kommt auch immer wieder vor, dass über die Jahre eine Sitzbank, ein Abfallkübel dazu gestellt wurde oder auch Sträucher sich ausgebreitet haben und nun im Fallraum der Spielgeräte stehen. Noch schlimmer ist, wenn es Fang- und Klemmstellen hat. Dies kann bei fehlendem Fachwissen der Anlagebauenden auch bei Neuanlagen vorkommen.
Kann man als Privatperson unsicher erscheinende Anlagen für eine Beurteilung melden?
Wenn Privatpersonen eine unsichere Anlage vermuten, sollten sich diese an den Werkeigentümer wenden. Das kann zum Beispiel die Schule, die Gemeinde oder auch die Immobilienverwaltung sein. Wir sind keine Aufsichtsbehörde und haben keine Weisungsbefugnisse. Wenn dann von Seiten der Eigentümerschaft Handlungsbedarf erkannt wird, helfen wir gerne weiter.
Zum Abschluss noch eine Frage zu Deiner Sicherheit. Du kletterst bei den Inspektionen auf und über die Geräte. Bist Du noch nie abgestürzt?
Doch. Einmal in den letzten 20 Jahren. Ein ältere Seilverbindung zwischen zwei Plattformen war angerissen … Es ist unsere Aufgabe, solche kritischen Punkte in der Inspektion festzustellen. Gleichzeitig ist unsere Arbeit so zu organisieren, dass wir uns selbst möglichst wenig gefährden. Dabei bleibt aber im Fokus, dass wir alles tun müssen, um Kinder und Erwachsenen das Vertrauen zu geben, dass die Geräte korrekt gestellt, unterhalten und die Aufprallflächen genügend weich und weit sind.